Dienstag, 31. Dezember 2019

Nachrichten aus Religion und Welt - November 2019

30.11.   Nigeria: Wie Christen und Muslime sich gegenseitig 
             vor dem Terror schützen --- (OMNIA, November 2019)
29.11.   Gesellschaft für  Christl.- Jüd.  Zusammenarbeit
             
Lüdenscheid: Jahresprogramm 2020 (online!)

27.11.   Wirtschaftsnobelpreis 2019 und Armutsbekämpfung
              (Dialog-Journal)

27.11.   Uraufführung „Heart Chamber“ von Chaya Czernowin 
             an der  Deutschen Oper Berlin  (Hagalil.com, 26.11.2019)

24.11.    Oberstes Gericht spricht heiligen Grund in Ayodhya 
              den Hindus zu (SZ 09.11.2019)
22.11.    Vor 30 Jahren am 16.11.1989: 
Ignacio Ellacuría (1930-1989)

               Die Ermordung von 6 Jesuiten
               und zwei Frauen in El Salvador,
               unter ihnen der bekannte
               lateinamerikanische 
               Befreiungstheologe
               Ignacio Ellacuría
               Kommentar von
                Juan José Tamayo
, Madrid
              (Amerindia, 21.11.2019)

18.11.    Kunstaktion: Leo Lebendig
              und die Rings of Love als
              Zeichen mitwirkender Solidarität

              (Dialog-Journal)

18.11.    Venedig - die "Serenissima"
               steht unter Wasser
               Korruption, Bürokratie sowie
               Geldmangel sind schuld
              an der Flut in Venedig

              (NZZ, 17.11.2019 mit Fotos)
              Auch die Ausstellungsorte
              der Biennale
              mussten schließen

              (monopol-magazin, 13.11.2019)




Ein Stück der Berliner Mauer im Garten des
Weltzentrums für Frieden, Freiheit und Menschenrechte in Verdun
09.11. --- 30 Jahre Mauerfall: Chronik der Mauer: 1961-1990
Originalstück der Berliner Mauer
in der Graffiti-Ausstellung von VALER
in der ehem. Prämonstratenser-Abtei, Pont-à-Mousson (Lothringen)
Originalreste der Berliner Mauer
Herkunft = zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor 

07.11.   PILGRIM-Newsletter (Wien), Nr. 75 (November 2019)

05.11.   Ein Außenposten des Centre Pompidou im Bund-Museum, Shanghai
              
‘Museum Diplomacy’ as New Pompidou Center Opens in Shanghai
            
  The West Bund Museum, which contains a new outpost of the Centre Pompidou,
                  called Centre Pompidou x West Bund Museum Project.
 
           
(New York Times, 05.11.2019)

02.11    Culture of Peace News Network - CPNN Bulletin for November 1, 2019


01.11.     Neues vom "Engel der Kulturen" (Dialog der Religionen)

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Religionen für den Frieden: Das Weiterwirken einer internationalen Konferenz in Lindau 2019 (aktualisiert)



Alle 5 bis 7 Jahre trifft sich die weltweit vernetzte Organisation Religions for Peace (RfP) an einem Ort, um wichtige Probleme des Miteinanders angesichts von politischen und sozialen Konflikten sowie des dramatisch zunehmenden Klimawandels zu diskutieren.

Vom 20.- 23. August 2019 trafen sich zur 10. Weltversammlung darum etwa 900 Vertreter aus allen Religionen und Regionen der Welt in Lindau am Bodensee, um miteinander dieses Thema zu besprechen:
Caring for our Common Future  ̶  Advancing Shared Well-being
Sorge für unsere gemeinsame Zukunft - das Gemeinwohl für alle fördern


Diese Konferenz wurde von Bundespräsident Walter Steinmeier eröffnet. 


Blick ins Plenum der Weltversammlung (Foto: Martin Affolderbach)
Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz,
Johannes Lähnemann, 
Vorsitzender - Peace Education Standing Commission (PESC)

of Religions for Peace (RfP) 
Bischof Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der EKD
(Foto: Johannes Lähnemann)
Internationales Podium (Foto: Johannes Lähnemann)
Während der Konferenz wurde auch die Muslima Azza Karam (Freie Universität Amsterdam) zur Vorsitzenden gewählt. Sie löste den amerikanischen Katholiken William Vendley (71 Jahre) ab --- Bericht in Vatican News, 22.08.2019.
Die ehemalige hannoversche lutherische Landesbischöfin und Ratsvorsitzende der EKD, Margot Käßmann wurde in den World Council von RfP gewählt, der sich zwischen den Konferenzen jährlich trifft --- Bericht in Domradio Köln, 23.08.2019
Das nächste Treffen des World Council wird übrigens 2020 ebenfalls in Lindau stattfinden.



Zeitansagen am Alten Rathaus von Lindau:
Hier ist der Sitz der Gerechtigkeit und  des verantwortungsvollen Verhaltens
HIC IUSTITIAE ET PIETATIS  SEDES (Giebelinschrift)


Die Stadt Lindau im Dreiländereck des Bodensees: Österreich, Schweiz, Deutschland, bot dafür nicht nur eine landschaftlich traumhafte Kulisse, sondern die Stadt war in diesen Tagen selbst ein lebendiger Ort interreligiöser Begegnung.
Es sieht so aus, als würde Lindau auch weiterhin ein besonderer Lernort für die interreligiöse Begegnung sein.
Die Zeichen sind gesetzt:


Der Ring for Peace im Luitpoldpark



Der Engel der Kulturen am Stift

Die Bodenintarsie

Die Bodenintarsie am Stift und vor dem Kulturamt

CC


Mittwoch, 18. Dezember 2019

Johann Hisch - Brückenbauer bei PILGRIM - Engagement für eine interkulturelle Pädagogik der Nachhaltigkeit

PILGRIM-Zertifizierungsfeier 2017 in Wien - Dr. Johann Hisch (links außen)

Der Newsletter Nr. 76 (Dezember 2019) von PILGRIM, dem internationalen Bildungsnetzwerk in Wien, bietet interessante Einblicke in die weit über Österreich hinauswirkende Tätigkeit dieser Einrichtung. Sie setzt sich in besonderer Weise dafür ein, dass Spiritualität und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zum Zuge kommen. Eine große Zahl von Schulen, Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen in verschiedenen Ländern wurde hier bereits für ein solches Engagement ausgezeichnet.



Gesamter Newsletter zum Download: http://pilgrim.at/news/199.html

Der langjährige Direktor von PILGRIM, Hofrat Dr. Johann Hisch (geb. 1946) kandidierte in diesem Jahr nicht mehr für den Vorstand. Aufgrund seines Jahrzehnte langen unermüdlichen Engagements als interreligiöser und interkultureller Brückenbauer wurde er zum Ehrenpräsidenten von PILGRIM ernannt. Hier der Bericht im Newsletter, der einen Einblick gibt, wie Johann Hisch interkulturelles und interreligiöses Lernen mit weiter wirkender Kontinuität und Spiritualität immer wieder praktisch verbunden hat:





CC

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Leo Lebendig und die "Rings of Love" als Zeichen mitwirkender Solidarität



Bei der Jahrestagung 2019 der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) stellte der Lichtkünstler Leo Lebendig (geb. 1939) aus Dortmund eine neue Aktion seiner interreligiösen Friedensarbeit vor: 
Rings of Love.  Er knüpft hier an = Vision 2020, für die Menschheit eine atomwaffenfreie Zukunft zu realisieren - to Realize for the Mankind a Nuclear-Free Future.  Diese Hoffnung wird bereits gemeinsam von 7.847 Städten mit ihren Bürgermeistern getragen: 
Mayors for Peace 
(Stand 01.11.2019).

Mit diesen Ringen der Liebe signalisiert Leo Lebendig die Herausforderung für die Religionen. Sie symbolisieren nämlich sechs religiöse Traditionen, denen er einzelne Farben zugeordnet hat:
Christentum = rot, Buddhismus = orange, Hinduismus = gelb, Islam = grün, Judentum = blau, Baha'i = lila.  
Der Purpurring in der Mitte steht als 7. Farbe für die "Human Octave", also für die Menschheit insgesamt. 
Diese Religions-Ringe der Liebe werden darum auch beim Hiroshima-Tag 2020 in Japan leuchten.


In diesem Zusammenhang ruft Leo Lebendig zur 1. Hiroshimade auf !



Wir sind die Welt ! Wir sind krank wie Sadako ! Wir wollen versuchen, 1000 Kraniche zu bauen - rund um die Welt.Wenn Menschen in 1000 Städten am 6. August 2020 die Geburt von 1000 farbigen Kranichen feiern, können wir  = die Welt = gesund werden.

"Wo Himmel und Welt sich berühren, da bekommt unsere Welt Farbe."
Stephan Schröer, Alt-Abt der Abtei Königsmünster in Meschede


Demonstration am 01.12.2019 auf dem Hausvogteiplatz in Berlin


Weitere Informationen: 


  HIROSHIMA UND NAGASAKI
                   DIE GESCHICHTE VON SADAKO SASAKI 

Sadako war zwei Jahre alt, als die Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde. Sie war zwei Kilometer von dem Ort entfernt, an dem die Bombe explodierte. Die meisten Nachbarn Sadakos starben. Sie aber war überhaupt nicht verletzt, wenigstens nicht so, dass man irgendetwas sehen konnte. Bis Sadako in der siebten Klasse war, war sie ein normales, glückliches Kind. Jedoch, einen Tag nach einem wichtigen Staffellauf, bei dem sie ihrem Team zum Sieg verhalf, fühlte sie sich extrem müde und schwindlig. 
Nach einiger Zeit war der Schwindel weg und Sadako dachte, dass er nur durch die Überanstrengung des Rennens gekommen war. Aber ihre Ruhe dauerte nicht lange. Eines Tages wurde es Sadako so schwindlig, dass sie hinfiel. Ihre Schulkameraden bemerkten dies und informierten den Lehrer. Später brachten Sadakos Eltern sie ins Krankenhaus, um zu sehen, was mit ihr nicht in Ordnung war. Sakado erfuhr dort, dass sie Leukämie hatte. Niemand konnte das glauben. Zu dieser Zeit nannte man Leukämie die "Atombomben Krankheit". Fast alle, die daran erkrankten, starben. Deshalb war Sadako sehr ängstlich. Weinend musste sie im Krankenhaus bleiben. 
Kurz danach kam ihre beste Freundin Chizuko, um sie zu besuchen. Chizuko brachte einige Blätter Origamipapier mit. Sie erzählte Sadako eine Legende. 
Der Kranich, so sagte sie, ist in Japan ein heiliger Vogel, der seit hunderten von Jahren lebt. Und wenn eine kranke Person 1000 Papierkraniche faltet, wird sie wieder gesund werden. Nachdem Sadako diese Legende gehört hatte, entschloss sie sich, 1000 Kraniche zu falten. Sadakos Familie machte sich große Sorgen um sie. Sie kamen oft ins Krankenhaus, um sie zu besuchen. Sie redeten mit ihr und halfen ihr, Kraniche zu falten. Nachdem sie 500 Kraniche gefaltet hatte, fühlte Sadako sich besser und die Ärzte erlaubten ihr, für eine kurze Zeit nach Hause zu gehen. Aber nach dem Ende der ersten Woche zu Hause kam wieder der Schwindel und die Müdigkeit und sie musste zurück ins Krankenhaus. Selbst in dieser Zeit mit starken Schmerzen versuchte sie, fröhlich und hoffnungsvoll zu sein. 
Nicht lange danach, ihre Familie stand um ihr Bett, schlief Sadako friedlich ein, um nicht wieder aufzuwachen. Sie hatte insgesamt 644 Papierkraniche gefaltet. 
Sadakos 39 Schulkameraden waren sehr traurig über den Verlust ihrer Freundin und beschlossen, ihr zu Ehren einen Papierkranich-KIub zu gründen. 
Am 5. Mai 1958, fast 3 Jahre nach Sadakos Tod, war genug Geld gesammelt, um ihr zu Ehren ein Monument zu bauen. Es ist bekannt als das Friedensmonument der Kinder und hat seinen Platz in der Mitte des Friedensparks von Hiroshima, nahe dem Ort, wo die Bombe abgeworfen wurde. Am Sockel des Monuments steht:

"Dies ist unser Ruf, dies ist 
unser Gebet, Frieden in der Welt"


CC

Sonntag, 1. Dezember 2019

Tà katoptrizómena Nr. 122 - Dezember 2019: Lektüren

CPNN-Culture of Peace News Network, 1. Dezember 2019

masthead rev

CPNN Bulletin for December 1, 2019

THE POPE AND THE CULTURE OF PEACE
Pope Francis is committing the Catholic Church to nuclear disarmament, sustainable development and the rights of indigenous peoples, key components of the culture of peace.
Speaking in Hiroshima on November 23, he said that "The use of atomic energy for the purpose of war is today more than ever a crime not only against the dignity of human beings, but against any possible future for our common home."
And at the Vatican from October 6 to 27, the Pope hosted an unprecedented meeting of the Roman Catholic Synod of Bishops for the Pan-Amazon Region that denounced attacks on the environment and the life of indigenous people of the Amazon region and called for radical changes in planetary lifestyles, including:
- to stop excessive consumption; 
- reduce dependence on fossil fuels, plastics and consumption of meat and fish; 
- and to seek sustainable alternatives in agriculture, energy, and transportation.

According to the spokesmen of Mouvement de la Paix, the Pope’s declaration in Hiroshima is another historic step in the fight for the total elimination of nuclear weapons. His proposal that the money spent for these works of death should be devoted to human development and the struggle for the climate corresponds to the slogan adopted by the 160 or so organizations of the Collective On the Move for Peace, which called for September 21 (International Day of Peace) to march "for peace, climate, social justice and nuclear disarmament".
In the United States the Pope’s remarks were welcomed by activists who are opposing nuclear weapons, including progressive journalist Amy Goodman, whistleblower Daniel Ellsberg and the Plowshares movement, the group of seven Catholic peace activists who are awaiting sentencing for breaking into the Kings Bay Naval Submarine Base. Ellsberg reminds us that the Pope is a" powerful voice in the world" and that "he has obviously undergone a considerable education on this, as have the people in Plowshares movement. And if he can pass that requirement on and its urgency to the bishops throughout the world, it will I am sure create conditions in which our own representatives will call on our executive branch at last to . . . negotiate seriously toward a verifiable mutual elimination of nuclear weapons."
And according to the Climate Change News, the decisions of the Amazon Synod set out a collision course with Brazil’s president Jair Bolsonaro for the future of the Amazon and the "potential to reach a great audience" given the church’s presence across the region. Whereas Bolsonaro was elected on a campaign pledge to open-up the Amazon for mining and developments, the bishops agreed the need for an alternative development plan for the Amazon, focused on indigenous rights and environmental protection.
Writing in America, the Jesuit Review, Luke Hansen provides "five key takeaways from the synod":
1. It placed the indigenous communities at the center of the synod process over foreign economic interests. In the two-year preparatory process over 80,000 people participated.
2. It called for "conversion", challenging Europeans and North Americans to examine and change their lifestyles and engage in political action in solidarity with Amazonian communities.
3. It sought to practice what it preached regarding “integral ecology” and care for our common home.
4. All 120 paragraphs of the synod’s final document (currently available in Spanish only) were approved with the necessary two-thirds majority vote, including proposals related to married priests and women deacons.
5. Since his election as pope in March 2013, Pope Francis has transformed the Synod of Bishops into a privileged place of discernment and conversion.
A similar analysis is made by the Jesuit Michael Shuck from Georgetown University, who adds that a sense of urgency pervaded the testimonies of Indigenous men and women throughout the synod. At the final press briefing, Cardinal Czerny remarked that the ecological and human crisis is so deep that without this sense of urgency “we’re not going to make it.” This bold assertion was matched by the Final Document’s declaration that “integral ecology is not one more path that the Church can choose for the future in this territory, it is the only possible path.”
While these declarations are welcomed by nuclear activists, climate activists and Jesuits, we may see them in an even broader context as a major step in the transition from a culture of war to a culture of peace.
* * * * *
If you cannot see the photos click here for the internet version. Click here for the bulletin in French or here for the bulletin in Spanish. 




          
DISARMAMENT & SECURITY

Pope Francis' declaration in Hiroshima marks another historic step in the fight for the total elimination of nuclear weapons
FREE FLOW OF INFORMATION

Gambia : Banjul Regional Forum 2019: Engaging Young African Leaders to Achieve the 2030 and 2063 Agendas
HUMAN RIGHTS

USA: Exoneration of Scott Warren is a triumph for humanity
DEMOCRATIC PARTICIPATION

Alternative justice strengthens the culture of peace in Chiapas
EDUCATION FOR PEACE

Dominican Republic: Education ministry continues training on ethics, culture of peace and protection of rights
SUSTAINABLE DEVELOPMENT

Catholic church denounces ‘attacks’ on Amazon people and forest
TOLERANCE & SOLIDAIRTY

Top 5 takeaways from the Amazon synod
WOMEN’S EQUALITY

#NousToutes : Tens of thousands march in Paris to condemn violence against women 

Samstag, 30. November 2019

Nigeria - wie Christen und Muslime sich gegenseitig vor dem Terror schützen

Die Interfaith Peacemaker Reams (IPT) der Organisation Omnia - Institute for Contextual Leadership in Chicago, USA - organisieren, begleiten und bilden Menschen an Brennpunkten religiöser oder ethnischer Konflikte aus, damit vor Ort gefährliche Situationen entschärft oder gar befriedet werden können.
Der November-Rundbrief 2019 von Omnia beschreibt besonders beeindruckend, wie sich Christen und Muslime in Nordnigeria gegenseitig vor terroristischen Angriffen schützen. Dieses Beispiel ist Teil einer Kampagne mit dem Titel:
Every Village a Peace Village



This Thanksgiving weekend (in the United States) I give thanks for you, and your commitment to peacebuilding!
This is OMNIA’s journey as well. As the African proverb says: If you want to go fast, walk alone. If you want to go far, walk together. We are walking far.  And this is an invitation for you to walk together with us.
OMNIA is on the cusp of something new. We are launching our campaign, Every Village a Peace Village, which will make a huge difference in the lives of our sisters and brothers in dire situations in Northeast Nigeria, Sri Lanka and Bangladesh, where violent religious extremism takes a severe toll.

As you know, we equip religious leaders and people of faith to build Interfaith Peacemaker Teams (IPTs). Muslims, Buddhists, Hindus and Christians are trained in the best practices of interreligious dialogue and community organizing. They learn to transform their attitudes from mistrust and fear to reconciliation and love of neighbor. Together they build power so they can effectively address issues critical to their communities. Today there are 71 IPTs in Nigeria’s Gombe State, 18 in Sri Lanka and 15 in Bangladesh. I can tell you many amazing stories of individual and community transformation.
Here’s one:  
In Northeast Nigeria, Christians feel especially vulnerable on Sundays when they gather for church services. They worry about getting attacked by Boko Haram, one of the most violent terrorist organizations in the world. For over ten years now, they’ve been attacking not only the Christian communities, but also peace-loving Muslims. Churches have assigned young men of their congregations to provide security. They stand at the gate and using metal detectors check worshippers for explosives. When the service starts, they stand guard to protect those who pray. They know that in case of a Boko Haram attack, they are the first line of defense.
In the town of Nassarawa there’s an Interfaith Peacemaker Team (IPT). The Imams of the IPT said to the Pastors, “It is not good that your young men miss worship service on Sunday. They should be inside the church, not outside. We will send Muslim young men to provide security for you on Sunday mornings, so the Christian young men can go to church.” The pastors not only accepted, they reciprocated. Today, Muslim young men provide security at the churches, and Christian young men provide security at the Mosque on Friday afternoons. “Before the OMNIA training, we couldn’t even imagine this,” the imams and the pastors said to me. “It is amazing that we have learned to trust each other.”
This is how the IPTs serve their communities. Rather than let extremists divide them, they use the OMNIA skills to act together. They renovate schools, repair roads, collaborate across religious lines to start businesses, and keep peace during elections.
 Can you imagine the transformation, when hundreds of such stories get repeated in more and more villages in Nigeria, Sri Lanka and Bangladesh? That’s the result they long to see. “We are tired of the mistrust, the conflict, and the violence,” they say. We need an IPT in every village. “Every Village a Peace Village” they clamor ...                                                                                     Again, thank you for walking together with us. As we join with Nigerians, Sri Lankans, Bangladeshis and others, our walk together can secure a more just and peaceful future for all of us.             
With peace and blessings!

Rev. Dr. Shanta Premawardhana
President, OMNIA Institute for Contextual Leadership
Copyright © 2019 OMNIA Institute for Contextual Leadership, All rights reserved.
Thank you for your interest in OMNIA and its Interfaith Peacemaker Teams. Your engagement is a source of encouragement for our work of peace-building around the world.

Our mailing address is:
OMNIA Institute for Contextual Leadership
155 N. Michigan Avenue, Suite 519
Chicago, IL 60601, USA

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Mittwoch, 27. November 2019

Wirtschaftsnobelpreis 2019 und Bekämpfung der Armut




Als Auszeichnung für Forschungen zur Armutsbekämpfung werden die Ökonomen
Abhijit V. Banerjee
und Esther Duflo sowie Michael Kremer 
[1] mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 2019 geehrt. Dank etlicher Arbeiten hat sich die Entwicklungsökonomie zu einem blühenden Wissenschaftsfeld gewandelt. Denn der Wirtschaftsnobelpreis wurde bisher meist an Schöpfer komplexer Theorien – und meist Männern verliehen – in der Regel für Grundlagenarbeiten, die Jahrzehnte zurückliegen. Nun werden Verfechter einer extremen Methode geehrt: Im Kampf gegen die Armut setzen sie auf Experimente in Entwicklungsländern im Kontext von Weltwirtschaftsordnung und Wirtschaftsethik.
--- Tagesschau 24, 14.10.2019: https://www.youtube.com/watch?v=deokhHiPP1c
Esther Duflo ist die zweite Frau, die mit dieser Ehrung bedacht wurde.
2009 wurde als erste Frau die US-amerikanische Politikwissenschaftlerin Elinor Ostrom gemeinsam mit einem Kollegen ausgezeichnet. Details: https://de.wikipedia.org/wiki/Elinor_Ostrom
Anlässlich der Ehrung mit dem Wirtschaftsnobelpreis wird ihr gemeinsames Werk neu aufgelegt:
Abhijit V. Banerjee / Esther Duflo:
Poor Economics: A Radical Rethinking of the Way to Fight Global Poverty.
New York et alii: Perseus Books 2011, Reprint 2012, 320 pp.
--- Weitere Informationen:
https://www.perseusbooks.com/?s=Duflo
--- Hompepage “Poor Economics”: http://web.archive.org/web/20190414231629/www.pooreconomics.com/
Deutsche Ausgabe:
Poor Economics. Plädoyer für ein neues Verständnis von Armut.
München: Random House 2019, 384 S.
--- ISBN: 978-3-570-55430
 
Die ZEIT schrieb dazu: »So ehrlich beobachtet, nachgefragt, experimentell belegt und ohne Rücksicht auf politische Korrektheit aufgeschrieben, wurde das alles noch nie. Das macht ‘Poor Economics’ zu einem sehr wichtigen Buch«.
Alle Konzepte für den Kampf gegen Hunger und Armut können nicht greifen, wenn sie auf falschen Annahmen basieren. Esther Duflo und Abhijit V. Banerjee reisen in arme Länder und untersuchen mithilfe von Zufallsexperimenten und Kontrollgruppen, eigentlich einer naturwissenschaftlichen Methode, was gegen Hunger, Armut und Misswirtschaft wirklich hilft und was nicht. Als Beispiel nennen sie die Bildungssituation von Kindern in Entwicklungsländern: In vielen armen Ländern gehen Kinder kaum oder nur unregelmäßig zur Schule, viele brechen die Schule vorzeitig ab, viele kommen nicht mit,und lernen nur wenig. Aber die Gründe hierfür sind hoch komplex. Es kann sein, dass Schulen und Lehrerinnen und Lehrer fehlen, dass die Sicherheitslage instabil ist, dass die Kinder aus Hunger gar nicht erst den Schulweg antreten können oder sie zu Hause auf dem Feld oder dem Markt mitarbeiten müssen.
Die sich hier Engagierenden und Geehrten sind Teil eines Netzwerks von Armutsforscherinnen und -forschern und allein am Abdul Latif Jameel Poverty Action Lab sind mehr als 100 Wissenschaftler tätig. Details: https://www.povertyactionlab.org/
Über diese Einrichtung ist eine weitere große Vielzahl von  Forschern und Forscherinnen - überall auf der Welt - miteinander vernetzt:  Dazu gehören auch Beiträge des Göttinger Wissenschaftlers Stephan Klasen zur Armutsforschung sowie zu geschlechtsspezifischer Ungleichheit in Entwicklungsländern. [2]

Der britische Ökonom Angus Deaton – 2015 selbst mit dem Nobelpreis für seine Armutsforschung ausgezeichnet - meinte allerdings, dass für diese Forschung aufwendige und langwierige Experimente erforderlich sind, bei denen oft Tausende Menschen jahrelang beobachtet werden müssen. Das sei teuer und bringe am Ende wenig.  Die Stichproben seien oft zu klein für verlässliche wissenschaftliche Aussagen. Man müsse der Methode "den Heiligenschein nehmen" und sie als "ein menschliches Ding ansehen, mit all ihren Fehlern". Doch Duflo meinte, in vielen Ländern seien "viele Menschen tief besorgt über ihre Stellung in der Welt; sie meinen, ihre Würde verloren zu haben und nicht mehr den Platz zu haben, den sie zu verdienen glauben". Der Armutsfalle entkommen nämlich viele Arme nicht. Sie bleiben dauerhaft arm – auch, weil sie ihre Hoffnung verloren haben. 
Bei der Entwicklungshilfe gibt es ebenfalls zu wenige Belege für die Erfolge bestimmter politischer Maßnahmen. Die Entwicklungspolitik hat es daher schwer. Im Gegensatz zu den großen Fragen der Außen-, Innen-, und Wirtschaftspolitik steht sie selten im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die immer wiederkehrenden humanitären Katastrophen in vielen Teilen der Welt sorgen nur für kurze Aufmerksamkeit.
Hier muss sich grundlegend etwas ändern!


Prof. Dr. Eckhard Freyer, Bonn

Archiv/Freyer-Wirtschaftsnobelpreis 2019

CC



[1]  Esther Duflo, geboren 1972 in Paris, ist Professorin für Armutsbekämpfung und Entwicklungsökonomie am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo sie zusammen mit Abhijit V. Banerjee das »Poverty Action Lab« gründete, das ein weltweites Netz von Soziologen und Ökonomen koordiniert. Duflo erhielt 2011 die John Bates Clark Medal, nach dem Nobelpreis als wichtigste Ehrung für Wirtschaftswissenschaftler. 2019 wurde sie gemeinsam mit Ehemann Abhijit V. Banerjee mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet.
Abhijit V. Banerjee, geboren 1961 in Bombay, gehört ebenfalls zu den renommiertesten Wirtschaftswissenschaftlern der Welt. Er ist Professor am MIT (Massachusetts Institute of Technology an der Universität Cambridge, USA) und berät die UNO, die Weltbank und die indische Regierung.
Details:
https://de.wikipedia.org/wiki/Massachusetts_Institute_of_Technology
Michael Kremer, geboren 1964, stammt aus einer jüdischen Familie. Er schloss sein Studium an der Harvard University ab (1985 mit einem Bachelor in Sozialwissenschaften und 1992 mit einem Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften). Er war von 1992 bis 1993 Postdoc am Massachusetts Institute of Technology (MIT), im Frühjahr 1993 Gastdozent an der University of Chicago und von 1993 bis 1999 Professor am MIT. Seit 1999 ist er Professor an der Harvard Universität.


[2] Überlegungen anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an den Wirtschaftswissenschaftler
Stephan Klasen –an der Universität Jaume I Valencia:
 https://www.youtube.com/watch?v=3JlWnjFM6I8  ---
https://intra-tagebuch.blogspot.com/2018/04/uberlegungen-anlasslich-der-verleihung.html