Es begann 1991 im Büro des Flüchtlingsbeauftragten des Ev. Kirchenkreises Iserlohn. Dort traf sich regelmäßig ein interreligiöser Arbeitskreis, der sehr schnell einen erheblichen Zuspruch fand und darum in größere Räume wechselte.
Der Name dieser Veranstaltung war zugleich Programm:
"West-östlicher Divan Iserlohn - Baustelle Kulturbrücke".
Seit dem Dezember 1992 wurde die Reformierte Kirche in der Stadtmitte von Iserlohn zum Ort dieser Begegnungsveranstaltung der Religionen. Zwischenzeitlich von 1997 - 1998 war auch das Goethe-Institut der einladende Ort. Im Frühjahr 2002 nahm der Divan das freundliche Angebot der Ev. Akademie Iserlohn an, die Veranstaltungen in der Akademie-Kapelle stattfinden zu lassen.Durch den Verkauf der Akademie brauchte der Divan eine neue Bleibe und wurde 2008 gastlich in die Ev. Erlöserkirchengemeinde Iserlohn-Wermingsen aufgenommen.
Der Gedanke einer ständigen Baustelle Kulturbrücke angesichts der kulturellen und religiösen Vielfalt unserer Gesellschaft stand hinter diesen Begegnungen. Ein bestimmtes Thema kam jeweils besonders zur Sprache.
Unschwer ist zu erkennen, dass das Motto des Iserlohner Divans
von Johann Wolfgang von Goethe stammt:
Wer sich selbst und
andre kennt
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.
Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen lass ich gelten;
Also zwischen Ost- und Westen
Sich bewegen, sei’s zum Besten!“
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.
Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen lass ich gelten;
Also zwischen Ost- und Westen
Sich bewegen, sei’s zum Besten!“
West-östlicher Divan, Nachtrag 1825/26
Diese Worte des Dichterfürsten zeigen die Verwobenheit des
Westens mit dem Osten. „Unser“ Divan nahm diese Zusammengehörigkeit jedes Mal aktuell
und grundsätzlich auf.
Neben vielen vertrauten Gesichtern kommen immer wieder Interessierte neu hinzu. Sie bringen ihren unterschiedlichen biografisch-religiösen Hintergrund sozusagen mit und setzen sich dem fremden Bekannten und dem unbekannten und doch Vertrauten aus. Sie merken dabei, wie sie sich selbst verändern: Deutsche und Ausländer, Muslime,
Christen, Anhänger der Baha’i-Religion, Marokkaner, Griechen, Iraner,
Flüchtlinge aus Ex-Jugoslawien, Männer und Frauen.
Im Grunde hat mit diesem Divan eine geistige Wanderung, eine
interreligiöse Pilgerreise begonnen, von der zu hoffen steht, dass sie dem
Zusammenleben von Menschen verschiedener Glaubensweisen und damit auch der
deutschen Gesellschaft in unserer Region zugute kommt.
Die letzten Divan-Termine und Themen:
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