Samstag, 21. Dezember 2013

Lernort Solingen: Gegen das Vergessen - Erinnerung an den Brandanschlag von 1993

Mahnmal vor dem Mildred-Scheel-Berufskolleg
Dass Rassismus, Fremdenhass und Islamfeindlichkeit Menschen sogar zum Mord anstacheln, musste die Stadt Solingen 1993 erfahren, als Brandstifter das Haus der Familie Genç anzündeten und dabei fünf Menschen in den Flammen umkamen.
Bericht mit Fotos in Wikipedia.
Solinger Bürger haben zum Zeichen gegen diese Menschenverachtung vor dem Mildred-Scheel-Berufskolleg eine Skulptur errichtet, die das Zerbrechen des Hakenkreuzes zeigt. Mit ihren persönlichen Namen auf den Metallringen solidarisierten sich viele für ein friedliches Zusammenleben. Die Namen der fünf Getöteten sind in Kupfer hervorgehoben.
Am inzwischen abgerissenen Haus der Familie Genç breitet sich eine seltsame Stille aus. Nur ein kleiner Gedenkstein und einige persönlich gehaltene Souvenirs am Zaun und Bäume erinnern noch an das Verbrechen. Auf der Route der Migration
ist dieser Erinnerungsort gegen das Vergessen ausführlich beschrieben
.

Und das Mildred-Scheel-Berufskolleg, auf das Hatice Genç ging, erhielt den Titel
"Schule ohne Rassismus."
Vgl. auch: Antirassismus-Netzwerk in Europa (Blog W. Friedmann)

Hoyerswerda 1991, Rostock-Lichtenhagen 1992, Mölln 1992 und Solingen 1993 - um nur einige zu nennen - sind "Brandzeichen" einer Gesellschaft, die noch sehr viel lernen muss, damit Menschen aus allen Völkern und Religionen in Deutschland friedlich miteinander leben können.
Am 11. Dezember 2011 berichtete die Süddeutsche Zeitung über Neo-Nazi-Netzwerke, und zwar mit einem Zitat, das am Ende von Bertold Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" (1941 entstanden) steht: Der Schoß ist fruchtbar noch ...



Gedenktafel - Untere Wernerstr. 81



Hier stand das Haus der Familie Genç.


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