Donnerstag, 15. August 2013

Mozarts Zauberflöte - Ein Singspiel für wahre Menschlichkeit

Drachenhunde und Schildkröte auf der Bregenzer Seebühne
Im Programm-Vorwort zur Inszenierung auf der Bregenzer Seebühne schreibt der Regisseur David Pountney:
"Die Zauberflöte vermittelt ein aufgeklärtes, humanistisches Ideal des „Menschseins“: Am Ende tragen ein normaler Mann und eine normale Frau die Verantwortung für die Zukunft der Gesellschaft, während sich der Machtapparat von Königinnen und Priestern als überflüssiges Brimborium erweist. Es gibt eine Stelle, in der Sarastros Priester sich fragen, ob es Tamino wohl gelingen werde, alle Prüfungsaufgaben zu meistern, denn er sei ja ein Prinz. Sarastro antwortet: „Noch mehr – er ist Mensch!“ Am Ende der Oper sieht man Tamino und Pamina nicht mehr als Prinz und Prinzessin, sondern tatsächlich nur als einen Mann und eine Frau."
Die alten Mächte weltlicher und religiöser Gewalt haben ausgedient.
Es gilt nur die RELIGION der LIEBE.
Der Weg dorthin ist jedoch mit extremen Schwierigkeiten gepflastert. In der Zauberflöte ist dies zugleich ein Initiationsweg von der Dunkelheit ins Licht. Nicht zufällig hat Mozart in musikalischer Umsetzung von Schikaneders Libretto Freimaurer-Rituale mit deren altägyptisch-mythologischen Bezügen einfließen lassen. Wenn man so will, zeigt sich die Zauberflöte - besonders auf der Bregenzer Seebühne -  als ein wahrhaft spektakuläres, aber zugleich zauber-haftes, spirituell-heiteres Mysterienspiel. Dem Regisseur sei Dank dafür, besonders auch für ungewohnte Seh-Weisen: Die Gegenspieler passen nicht mehr in das Gut-Böse-Schema: die  "Königin der Nacht" ist nicht nur eine rachsüchtige Mutter und der machthungrige-sexistische Sarastro zeigt sich humanistisch lernfähig.
Die etwa 7000 Zuschauer bei der jeweiligen Aufführung sind begeistert.
Die Aufführungen dieses Jahres sind alle ausverkauft.
Zum Glück wird 2014 die See-Bühne noch einmal zur Zauber-Bühne.




Hintergrund und Inhalt der Oper: hier

Textheft zur "Zauberflöte": hier

Mehr zur Aufführung der Zauberflöte auf der Bregenzer Seebühne: hier

Beispiel einer aufmerksamen Pressekritik mit Fotogalerie
(Stuttgarter Zeitung vom 19. Juli 2013)






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