Montag, 22. Oktober 2012

Das Jacob Soetendorp-Institut in Den Haag: Verantwortung und interreligiöser Dialog

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde dem Jacob-Soetendorp-Institut for Human Values (gegründet 2001) am 9. August 2012 in der Liberalen Synagoge Den Haag die Urkunde der Jahresförderung 2012 in Höhe von 10.000 € der westfälischen Stiftung "Omnis Religio"  überreicht.
--- Vgl. Ankündigung in Kerknieuws.nl, 09.08.2012 ---

Das Institut ist zur Erinnerung an Rabbiner Jacob Soetendorp benannt. Dieser wollte mit seinem versöhnenden Handeln  nach der Schoa nicht nur liberale jüdische Gemeinden in den Niederlanden wieder aufbauen, sondern zugleich ein Zeichen der Versöhnung gegen Hass und Rassenwahn setzen.

Sein Sohn, der Rabbiner Awraham Soetendorp,  wurde 1943 in den von Deutschland besetzten Niederlanden geboren und setzt dessen Versöhnungswerk fort, indem Dialog und Zusammenarbeit von Kulturen, Religionen für ein Leben in Würde  den Schwerpunkt bilden.
In seiner Begrüßungsrede erzählte Awraham Soetendorp von seiner eigenen dramatischen Lebens- und Rettungsgeschichte angesichts der Judenverfolgungen und Deportationen durch die Nazis. Er berichtete aber auch von den vielen interreligiösen Begegnungen und dem Engagement für eine friedliche Welt.

Unter diesen Gesichtspunkten verlieh die internationale und interreligiöse Organisation Temple of Understanding am 16. Oktober 2012 in New York den Joan Hollister Award auch an Rabbi Awraham Soetendorp!

Die Religionen tragen für eine lebenswerte Zukunft erhebliche Verantwortung. Darum betont das Soetendorp-Institut weiterhin die ökologische Nachhaltigkeit (vgl. UN-Weltklimakonferenz in Rio de Janeiro 2012).  In der Praxis zeigen sich besonders wirksam:
Pfarrer Reinhard Kirste und Rabbiner Awraham Soetendorp
Zu diesem Engagement kommt seit einigen Jahren der verstärkte Austausch mit Vertretern anderer Religionen hinzu. Interreligiöse Spiritualität und Weltverantwortung bilden auf diese Weise eine ermutigende auf Zukunft hin orientierte Einheit.

Das Jacob-Soetendorp-Institut möchte auch seine Aktivitäten mit Partnereinrichtungen in Deutschland verstärken, die mit ähnlichen Zielsetzungen arbeiten.
 

Montag, 15. Oktober 2012

Gastland der Buchmesse Frankfurt 2012 - Neuseeland

Dieses für uns ferne Land (Bericht in der WELT online, 13.10.12) lud zu einem Entdeckungsgang ein. Unter dem Stichwort "Bevor es bei Euch hell wird" wurden die Besucher im Gastpavillon in eine andere Sehweise entführt, die durchaus meditativen Charakter trug. Wer sich etwas Zeit ließ, konnte viel über Kultur und Religion dieser Inselgruppe im Pazifik erfahren. Die Besucher taten dies ausgiebig und tauchten in das Dunkel des Pavillons ein. Der eine Mond spiegelt sich im  Wasser, beleuchtet ab und zu einen Erzähler, während an anderer Stelle Literaten  diskutieren ...
Natürlich war auch die Religion der Maori, der Ureinwohner Neuseelands durch verschiedene Installationen und Performances präsent. Sie machen ca. 15%  der Bevölkerung aus. Ihre Musik, ihre Bräuche, ihre Kunst, ihre Legenden und Geschichten der Vorfahren und Ahnen sind ein Teil der besonderen Lebendigkeit dieses Landes.
Wer sich nun kulturell und religiös genauer über Neuseeland informieren will, hat dank der Buchmesse in Frankfurt neue Zugangsmöglichkleiten, die auch den Unterricht in der Schule bereichern können.

Samstag, 6. Oktober 2012

Musik-Begegnungen für JUNGE OHREN

Kinder und Jugendliche an die klassische Musik heranzuführen, ist heutzutage kein leichtes Unterfangen. Aber es gibt herausragende Beispiele, junge Hörer/innen zu begeistern. Besonders beeindruckend ist eine Begegnungsstunde mit dem Countertenor und Radiomoderator Roland Kunz  zusammen mit dem NDR-Rundfunkorchster:
Benjamin Britten (1913-1976):
„The Young Person’s Guide to the Orchestra“
mit einem Thema von Henry Purcell.

In der Einführung dazu heißt es: 
"Nicht von ungefähr verwendet Britten das Rondothema aus Henry Purcell´s Werk (1659-1695) „Abdelazer“ für seinen Orchesterführer, denn er kannte und bewunderte das musikalische Schaffen seines Landsmannes. Die Produktion des SR zeigt, wie zeitgemäße Musikvermittlung funktioniert: hohe Qualität, gepaart mit lockerer Moderation und unterstützt durch visuelle Hörhilfen. Die Idee, Orchestergruppen mit farbigen T-Shirts kenntlich zu machen, ist zwar nicht neu, aber funktioniert hervorragend. Und so gewinnt man den Eindruck, dass die 1400 jungen und jugendlichen Zuhörer/Zuschauer sich neben dem Zugewinn an musikalischen Kompetenzen keinen Moment langweilen."

Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten, die Radio und Fernsehen für "Junge Ohren" bereithalten. Das Programm der Deutschen Radio-Philharmonie für 2012/2013 gibt dazu viele Möglichkeiten.
Hier das aktuelle Programmheft mit allen Details zu: Klassik macht Schule.

Musik verbindet Welten. Deshalb könnte gerade ein solches musikalisches Beiprogramm für Religionslehrer/innen besonders attaraktiv sein und religiöse Weltklänge ermöglichen.