Schauspiel: Uraufführung von
Gesamtprogramm der Ruhrtriennale: hier
noch bis 24. September 2016
noch bis 24. September 2016
Die einzelnen "Gebetsorte"
August 2016
Blog-Artikel zu dieser Produktion
Was glaubt ihr denn. Wer wir sind. Was wir glauben. Was glaubt ihr denn. Wer wir sind. Wo wir wohnen. Was glaubt ihr denn, wo wir stören. Wo wir nicht stören. Was glaubt ihr denn.
Björn Bicker, URBAN PRAYERS RUHR
Aus
einer ausgedehnten Recherche im religiösen Leben des Ruhrgebiets
entsteht ein Stück. Woran glauben die Menschen in Essen, Duisburg,
Bochum, Hamm oder Dortmund? Welche Sprache versteht ihr Gott? Welche
Kirchen, Gebetsräume, Moscheen, Tempel besuchen sie? Glauben sie, dass
ihr Glaube Privatsache ist? Glauben sie, dass ihr Glaube politisch ist?
Glauben sie an die Freiheit der Anderen? Was denken die Gläubigen über
ihre nichtgläubigen NachbarInnen und umgekehrt?
Es spricht der Chor der gläubigen BürgerInnen. Doch kaum fängt einer an
zu reden, da fällt ihm der andere schon ins Wort. Der Chor findet keine
gemeinsame Sprache und doch ist es ein Chor, der ein Gegenüber kennt:
die Nicht-Gläubigen. Globalisierung, Migration und der gleichzeitige
Verlust religiöser Bindungen haben aus unseren Städten Orte der
religiösen und weltanschaulichen Vielheit gemacht. Muslime, Buddhisten,
Hindus, Sikh, Juden sowie christliche Glaubensgemeinschaften aus der
ganzen Welt – Pfingstler, Evangelikale, Katholiken, Protestanten und
Orthodoxe – machen das Ruhrgebiet zur religiösen Megacity.
URBAN PRAYERS RUHR ist an sechs aufeinander folgenden Sonntagen in
sechs verschiedenen Gotteshäusern im Ruhrgebiet zu Gast. Jede Gemeinde
ergänzt mit einem eigenen kulturellen Beitrag die Aufführung durch fünf
SchauspielerInnen und ChorWerk Ruhr. So treten in Hamm hinduistische
Tempeltänzerinnen auf, im House of Solution singt der Lighthouse Family
Choir Gospel, in Marxloh rezitiert der Imam Koran-Verse und es dreht
sich ein Derwisch, in Dortmund tritt die serbische Volkstanzgruppe
„Srbija" auf und in der Synagoge Kantor Tsah mit seinen Musikern und das
Nodelman-Duo. Im Anschluss an alle Aufführungen gibt es bei typischen
Speisen und Getränken die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu
kommen und sich über das Erlebte auszutauschen. Bei kostenlosen
Führungen durch die Gotteshäuser können die Besucher mehr über die
Religion und das Gemeindeleben erfahren.
Die Veranstaltung in der Lutherkirche Lohberg am 04. September und das
anschließende kleine Fest auf dem Marktplatz von Lohberg ist in
Zusammenarbeit mit dem Christlich-Islamischen Dialog Dinslaken
entstanden. Nachdem in der Lutherkirche Lohberg die „Protest-ants“ nach
der Aufführung gespielt haben, gehen alle zum Marktplatz, um hier den
Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Kostenlose Stadtteilführungen
durch das schöne Lohberg mit seinen drei Moscheen und zwei Kirchen sind
hier Teil des Programms.
Bringen Sie Zeit mit! Bleiben Sie nach den Aufführungen! Nutzen Sie
diese schöne Gelegenheit, das Ruhrgebiet mit seiner (religiösen)
Vielheit so zu erleben wie Sie es bislang vermutlich nicht kannten.
Von Björn Bicker, dem Autor des Stücks "URBAN PRAYERS RUHR", ist im
Frühjahr 2016 im Verlag Antje Kunstmann das Buch zum Theaterprojekt mit
dem Titel "Was glaubt ihr denn. Urban Prayers" erschienen.
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