Montag, 24. Oktober 2016

Ruhrtriiiennale 2016 - Gebetete Vielfalt - Urban Prayers (aktualisiert)

Schauspiel:  Uraufführung von 
Björn Bicker (Autor), Malte Jelden (Regisseur)
mit dem ChorWerk Ruhr

Gesamtprogramm der Ruhrtriennale: hier
noch bis 24. September 2016

Das Buch zum Schauspiel:
Björn Bicker: Was glaubt ihr denn ... 


Die einzelnen "Gebetsorte"

August 2016

















Was glaubt ihr denn. Wer wir sind. Was wir glauben. Was glaubt ihr denn. Wer wir sind. Wo wir wohnen. Was glaubt ihr denn, wo wir stören. Wo wir nicht stören. Was glaubt ihr denn.
Björn Bicker, URBAN PRAYERS RUHR

Aus einer ausgedehnten Recherche im religiösen Leben des Ruhrgebiets entsteht ein Stück. Woran glauben die Menschen in Essen, Duisburg, Bochum, Hamm oder Dortmund? Welche Sprache versteht ihr Gott? Welche Kirchen, Gebetsräume, Moscheen, Tempel besuchen sie? Glauben sie, dass ihr Glaube Privatsache ist? Glauben sie, dass ihr Glaube politisch ist? Glauben sie an die Freiheit der Anderen? Was denken die Gläubigen über ihre nichtgläubigen NachbarInnen und umgekehrt?
Es spricht der Chor der gläubigen BürgerInnen. Doch kaum fängt einer an zu reden, da fällt ihm der andere schon ins Wort. Der Chor findet keine gemeinsame Sprache und doch ist es ein Chor, der ein Gegenüber kennt: die Nicht-Gläubigen. Globalisierung, Migration und der gleichzeitige Verlust religiöser Bindungen haben aus unseren Städten Orte der religiösen und weltanschaulichen Vielheit gemacht. Muslime, Buddhisten, Hindus, Sikh, Juden sowie christliche Glaubensgemeinschaften aus der ganzen Welt – Pfingstler, Evangelikale, Katholiken, Protestanten und Orthodoxe – machen das Ruhrgebiet zur religiösen Megacity.


URBAN PRAYERS RUHR ist an sechs aufeinander folgenden Sonntagen in sechs verschiedenen Gotteshäusern im Ruhrgebiet zu Gast. Jede Gemeinde ergänzt mit einem eigenen kulturellen Beitrag die Aufführung durch fünf SchauspielerInnen und ChorWerk Ruhr. So treten in Hamm hinduistische Tempeltänzerinnen auf, im House of Solution singt der Lighthouse Family Choir Gospel, in Marxloh rezitiert der Imam Koran-Verse und es dreht sich ein Derwisch, in Dortmund tritt die serbische Volkstanzgruppe „Srbija" auf und in der Synagoge Kantor Tsah mit seinen Musikern und das Nodelman-Duo. Im Anschluss an alle Aufführungen gibt es bei typischen Speisen und Getränken die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über das Erlebte auszutauschen. Bei kostenlosen Führungen durch die Gotteshäuser können die Besucher mehr über die Religion und das Gemeindeleben erfahren.
Die Veranstaltung in der Lutherkirche Lohberg am 04. September und das anschließende kleine Fest auf dem Marktplatz von Lohberg ist in Zusammenarbeit mit dem Christlich-Islamischen Dialog Dinslaken entstanden. Nachdem in der Lutherkirche Lohberg die „Protest-ants“ nach der Aufführung gespielt haben, gehen alle zum Marktplatz, um hier den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Kostenlose Stadtteilführungen durch das schöne Lohberg mit seinen drei Moscheen und zwei Kirchen sind hier Teil des Programms.

Bringen Sie Zeit mit! Bleiben Sie nach den Aufführungen! Nutzen Sie diese schöne Gelegenheit, das Ruhrgebiet mit seiner (religiösen) Vielheit so zu erleben wie Sie es bislang vermutlich nicht kannten.



Von Björn Bicker, dem Autor des Stücks "URBAN PRAYERS RUHR", ist im Frühjahr 2016 im Verlag Antje Kunstmann das Buch zum Theaterprojekt mit dem Titel "Was glaubt ihr denn. Urban Prayers" erschienen.



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