„Wenn
bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Der
Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und
du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten
gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.“
Levitikus / 3. Mose 19,33-34
Jesus spricht: „Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen oder nicht
aufgenommen. ... Was ihr für meine geringsten Brüder und Schwestern getan habt
oder nicht getan habt, das habt ihr mir getan oder nicht getan.“
Nach Matthäus 25,35.40
„O ihr
Menschen. Wir haben euch von einem männlichen und einem weiblichen Wesen
erschaffen, und Wir haben euch zu Verbänden und Stämmen gemacht, damit ihr
einander kennenlernt. Der Angesehenste von euch bei Gott, das ist der
Gottesfürchtigste von euch. Gott weiß Bescheid und hat Kenntnis von allem.
Koran Sure 49,13
„Die
Erde ist eine Heimat. Alle Menschen sind ihre Bürger.“
Baha’u’llah
„Sieh
jeden Bittenden als deinen spirituellen Meister an.“
Vimalakirti Sutra (Buddhismus)
Die Aussagen unserer heiligen Schriften im
Blick auf Fremde, auf Bedürftige und auf das Verhältnis der verschiedenen
Völker zueinander sind eindeutig. Sie entsprechen der zentralen Aussage der
Menschenrechtserklärung: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Für Menschen, die in den Traditionen ihrer
Religionen leben, sind sie verbindlich. Fremdenfeindlichkeit und Fanatismus dürfen
nicht religiös begründet werden!
Für die Religionsgemeinschaften ergeben sich
in der gegenwärtigen Flüchtlingskrise folgende Maßstäbe:
Bei allen notwendigen Maßnahmen ist die Würde
jedes einzelnen Menschen und die Perspektive eines gelingenden Zusammenlebens national
und international zu achten.
Das gilt für die Bekämpfung der
Fluchtursachen ebenso wie für die Versorgung in den Flüchtlingslagern der
verschiedenen Länder, für die Aufnahme in Deutschland und auch für
unvermeidliche Rückführungen.
Wir setzen uns insbesondere ein für
gemeinsame Aktionen der Religions-gemeinschaften im nationalen wie im internationalen
Rahmen. Dabei hat die Freiheit in umfassendem Sinne für uns besonderes Gewicht,
indem wir verfolgten und marginalisierten Gruppen zur Seite stehen wollen.
Alles, was einem Willkommensklima in unseren
Gemeinden und unserer Gesellschaft dient - in Begegnung, Verständigung und
Kooperation -, unterstützen wir aus tiefer Überzeugung.
Für die
Mitglieder des Runden Tisches der Religionen in Deutschland (RT/D) aus
dem
Zentralrat der Juden, der evangelischen Kirche, der römisch-katholischen
Kirche, der orthodoxen Kirche, der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für
Religion (DITIB), dem Islamrat, dem Zentralrat der Muslime, der Deutschen
Buddhistischen Union (DBU) und
dem Nationalen Geistigen Rat der Baha'i
dem Nationalen Geistigen Rat der Baha'i
gez. Dr. Franz Brendle
Geschäftsführer des Runden Tisches der Religionen Deutschland
- Was ist der Runde Tisch der Religionen in Deutschland? Infos hier
- Der Runde Tisch der Religionen steht in enger Verbindung zu der internationalen Friedensorganisation Religions for Peace (RfP)
- Bisherige Erklärungen des Runden Tisches der Religionen in Deutschland: hier
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