Mittwoch, 15. April 2015

Eisleben: Die Taufkirche Luthers als Lernort

Die Religionen haben für den Beginn des Lebens unterschiedliche Rituale entwickelt. Dabei spielt das Wasser in vielen religiösen Traditionen eine große Rolle. Dies gilt auch für das Christentum. Martin Luther (1483-1546)  hat mit der Reformation christlicher Glaubensinhalte und kirchlicher Strukturen dies dadurch verdeutlicht, dass er die bisherigen sieben Sakramente auf zwei reduzierte: Das Abendmahl und die Taufe.
Vgl.: Theologische Überlegungen zur Taufe

In seinem berühmten Kleinen Katechismus heißt es dazu:
"Was bedeutet denn solch Wassertaufen? Es bedeutet, dass der alte Adam in uns durch tägliche Reue und Buße soll ersäuft werden und sterben mit allen Sünden und bösen Lüsten; und wiederum täglich herauskommen und auferstehen ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinheit vor Gott ewiglich lebe."

In der Kirche St. Petri und Paul in Eisleben, wo Luther am 11. November 1483, einen Tag nach seiner Geburt, getauft wurde, ist nun das "Zentrum Taufe" entstanden. In dieser gotischen Kirche mit ihrer klaren Schönheit gruppiert sich alles um den neuen Taufbrunnen. Die Kreise des fließenden Wassers setzen sich gewissermaßen in den Ringen auf dem Fußboden fort. In diese Symbolik der Taufe werden die Betrachtenden mit einbezogen: Die Täuflinge steigen ins Wasser hinab und lassen das Alte hinter sich. Als von Gott angenommene Menschen steigen sie wieder auf, um von dieser Erfahrung ihr Leben zu gestalten.
Die lichte Strahlkraft der Kirche eröffnet einen kosmischen Zusammenhang. Das Gewölbe des Himmels klingt mit dem Lebenswasser der Taufe zusammen.
Einen besonders auffälliger Schluss-Stein ist die Luther-Rose. Ihr entsprechen auf dem Fußboden sich konzentrisch ausbreitende Kreise: Der Glaube wird so geerdet "im Hier und Jetzt".

Die Besucher sitzen auf schlicht-eleganten Holzbänken, die aus den wichtigsten einheimischen Erntehölzern hergestellt wurden: Apfel, Birne, Kirsche, Walnuss.

Da Luthers Taufkirche im Reformationsprogramm hin zum Jubiläum 2017 eine bedeutende Rolle spielt, lohnt es sich immer wieder, an diesem Ort des Gottes-Dienstes zu verweilen. Die derzeitigen Renovierungen lassen sicher noch weitere optische Besonderheiten erwarten.


Kirche St. Petri und Pauli:
Renovierungsarbeiten für das Reformationsjubiläum 2017


Der Taufbrunnen als Quelle






Taufbrunnen und Taufstein - alles mit Kreisen verbunden

Bänke aus dem Holz der Region

Luther-Rose im Gewölbe




Wirk-Kreise unter der Rose


Der größte Schluss-Stein als Luther-Rose






Paradiesblumen im "Himmelsgewölbe"



Videos zu "Zentrum Taufe"  in Eisleben

Lutherstädte Eisleben und Mansfeld: hier

Mehr zu Gedenkstätten Luthers in Sachsen-Anhalt: hier
Lizenz nach Creative Commons

Sonntag, 5. April 2015

INTR°A-INFORMATIONEN - Frühjahr 2015



Liebe Dialog-Interessierte! 



Wir wünschen

unseren jüdischen Freundinnen und

Freunden ein erfülltes Pessachfest,

den Christinnen und Christen 
 
gesegnete Ostertage.







Für die INTR°A-JAHRESTAGUNG 2015 sind der Termin und die Tagungsstruktur in Kooperation mit  der Thomas-Morus-Akademie inzwischen festgelegt.
Termin:  Wochenende 12. – 13. September 2015 in Bensberg bei Köln

Thema: Auf der Suche nach einem besseren Diesseits.
Braucht der Humanismus Religion(en)?
Bitte dieses Datum schon vormerken!


NEUES VON DEN MITGLIEDERN UND FREUNDINNEN UNSERER ARBEIT:
  • Am 3. März 2015 wurde der engagierte Leiter des interreligiösen Instituts INFOREL (Basel), Christoph Peter Baumann, in einer offiziellen Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet. Er stand 28 Jahre an der Spitze von INFOREL. Die zahlreichen Vertreter der Religionsgemeinschaften aus Basel Stadt und Basel-Land würdigten einstimmig die Leistung von INFOREL. Mit dieser Informationsplattform wurde kontinuierlich eine differenzierte und an Religionen orientierte Berichterstattung ausgebaut. Dies ist in dieser Form für die Schweiz einmalig. Nachfolgerin von Chr. P. Baumann ist Karima Zehnder.
    Mehr zu INFOREL: hier
  • Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel (Universität Münster), ist die Ehre zuteil geworden, im Herbst dieses Jahres die berühmten Gifford Lectures zu halten. Details: hier 
  • Das Künstlerpaar Carmen Dietrich und Gregor Merten begann mit dem „Engel der Kulturen“ eine weitere Initiative der Versöhnung: Der ENGEL hat inzwischen seine deutlichen Spuren in Tel Aviv-Jaffa und im Westjordanland hinterlassen.         
    Mehr zum:
    Der "Engel der Kulturen" in Israel und Palästina: hier.
  • Pfarrerin Dr. Gudrun Löwner, bereits seit 3 Jahren als Dozentin am United Theological College (UTC) in Bangalore tätig, wird während ihres Deutschlandaufenthalts von April bis Juni 2015 Vorträge und Seminare in Hermannsburg, Göttingen und Karlsruhe halten. Man kann sie auch vom 3. – 7. Juni 2015 beim Evangelischen Kirchentag in Stuttgart treffen, und zwar am Stand der südindischen Gemeinde.     
  • Über Bruder Jürgen Neitzert OFM ist ein interessanter Bericht in der Winternummer 2014 der Zeitschrift „Franziskaner“ erschienen. Der Artikel kann hier gelesen werden:
    https://docs.google.com/file/d/0B35EiO88xc00NUMxdHlLYXhNRXc/edit
  • Prof. Dr. Gnana Robinson, unser indisches INTR°A-Mitglied, hat uns über die Debatten zu Himmel und Hölle der südindischen Kirche berichtet und uns dazu Material zukommen lassen: The Emergence of the Beliefs of Heaven and Hell in Israel, Judaism and Christianity and the Search after Truth about Life after Death --- Das Hervortreten der Glaubensweisen an Himmel und Hölle in Israel, im Judentum und im Christentum sowie die Suche nach der Wahrheit über das Leben nach dem Tode (Oktober 2014, 11 S.). Der Beitrag entstand für die National Consultation on Heaven and Hell (Kanykumari, Südindien, 17.-18.10.2014.
    Die Synode verabschiedete diese "Findings"
  •  Eine kontinuierliche Kooperation besteht schon seit langem mit dem Kulturwissenschaftler Dr. h.c. Andreas Mertin (Hagen), besonders mit seiner Internetzeitschrift tà katoptrizómena
    (= das im Spiegel Geschaute). Internetadresse:
    http://www.theomag.de/ Die Nummer 94 (April 2015) steht unter dem Thema: Religion auf der Spur und lohnt eine ausführliche Lektüre.
Die interreligiösen Initiativen von einigen unserer INTR°A-Mitglieder können wir inzwischen auf einer eigenen Seite präsentieren. Wir haben dazu die Orte angegeben, in denen die Projekte ihren Ausgang genommen haben:    
http://web-intra.blogspot.de/2014/09/interreligiose-aktivitaten-von-intra.html

Aktuell: Der StadtRaum-Newsletter Köln April 2015 von Werner Heidenreich

VERÖFFENTLICHUNGEN UNSERER MITGLIEDER seit Januar 2015 mit Nachträgen:
http://web-intra.blogspot.de/2015/02/neue-veroffentlichungen-von-und-uber.html

  • Gern erwarten wir auch Ihre/Eure Informationen,
    Berichte und Anregungen
    zu religiösen Kontexten …

INTERNET-PRÄSENTATION DER ARBEITSSTELLE (mit Links):
http://web-intra.blogspot.de
 



Als Empfehlung möchten wir gern noch einmal auf das von der Interreligiösen Bibliothek ausgewählte Buch des Monats Februar 2015 hinweisen:
Annette Schleinzer: Die Liebe ist unsere einzige Aufgabe.
Das Lebenszeugnis von Madeleine Delbrêl.
 
Ostfildern: Patmos (Schwabenverlag) 2014, 312 S., Abb., Zeittafel 
--- ISBN 978-3-8436-0544-1 ---



Übrigens erhielten wir u.a. von Dr. Mohammed Sammak, Generalsekretär des christlich-islamischen Dialogs im Libanon, folgenden Ostergruß:

Easter teaches us that death is not, the end ...

That after death ... there is a new life..

Our east though is suffering from daily death ...

Believes in the re-birth and the recreation.

A miracle that we don’t wait for..

But that we work for.
                                                                                           Happy Easter …


Ihnen allen nah und fern eine gesegnete Zeit!
Karin und Reinhard Kirste