Mittwoch, 20. Mai 2020

Cheikh Khaled Betounes und das Beispiel des Sufi-Alawiyya-Ordens (aktualisiert)

Während überall im Lande die Negativschlagzeilen über den Islam die Runde machen, wird allzuleicht übersehen, wie viele Muslime sich um ein friedfertiges gesellschaftliches Zusammenleben bemühen. Besonders der Sufismus mit seiner innigen Spiritualität zeichnet dieses Bild eines dialogisch offenen Islam. Eine erstaunliche Rolle spielt die überwiegend in Algerien und Frankreich beheimatete Sufi-Gemeinschaft der Alawiyya (Association Internationale Soufie Alawiyya – AISA), die auch einen Zweig in der Schweiz und in Deutschland haben.
Der geistliche Führer dieser Gemeinschaft, Cheikh Khaled Bentounes (geb. 1949) betont immer wieder die Notwendigkeit des Dialogs von Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen, um gemeinsam dem Frieden in oft zerrissenen Gesellschaften näher zu kommen.
Er ist auch Initiator des Internationalen Tages des Zusammenlebens in Frieden, der am 17.12.2017 durch die UNO-Generalversammlung etabliert wurde und nun jedes Jahr am 16. Mai begangen wird.

Am 16. Mai 2020 richtete er einen AUFRUF AN UNSERE BRÜDER UND
SCHWESTERN UM DER MENSCHLICHKEIT WILLENAPPEL À NOS FRÈRES ET SOEURS EN HUMANITÉ (vollständiger Text, französisch)
"Möge dieser gesegnete Monat Ramadan für Sie, Ihre Familien und die gesamte menschliche Gemeinschaft ein Monat des Friedens und der Versöhnung sein. Möge diese Zeit uns helfen, zu meditieren, nachzudenken und zu handeln angesichts der Leiden, die wir durch die Covid19-Pandemie durchmachen." 

Die spannende Geschichte der Alawiyya-Gemeinschaft beginnt mit der Gründung durch den Urgroßvater Cheikh Ahmed al-Alawi (1869-1934) im kolonialen Algerien:

Vgl. dazu das Buch von Martin Lings: Ein Sufi-Heiliger des 20. Jahrhunderts. Scheich Ahmad Al 'Alawi. Sein geistiges Erbe und Vermächtnis. Kandern: Spohr 2008




Die Geschichte von den Anfängen des Ordens bis hin zur Unabhängigkeit von Frankreich und die Erneuerung der Sufi-Gemeinschaft durch den jetzigen Scheich erzählt das Buch (nur in Französisch):

Histoire d’une confrérie soufie.
Paris: Albin Michel 2009
--- Die Brüderlichkeit im Erbe.
Geschichte einer Sufi-Bruderschaft  ---
Rezension: hier

Beispiele bisheriger Begegnungen :

Weitere Literaturhinweise :

  • 1996: Cheikh Khaled Bentounès avec la collaboration
    de Bruno et Romana Solt:
    Le soufisme coeur de l'islam. Les valeurs universelles de la mystique islamiste. Suivi d'extraits du Diwan du Cheikh Ben Mustapha al-Alawi. Paris: La Table Ronde 1996
  • 1998: Cheikh Khaled Bentounès avec Bruno et Romana Solt:
    L'Homme intérieur à la lumière du Coran.
    Spiritualités vivantes. Patis: Albin Michel 1998
  • 2003: Arnaud Desjardins / Philippe Haddad / Cheikh Bentounès / Peter Fener:
    La transmission spirituelle. Cahors (F): Le Relié 2003
  • Cheikh Khaled Bentounès: Vivre l'islam. Le soufisme aujord'hui.
    Espaces libres. Paris: Albin Michel 2003
  • 2011: Cheikh Khaled Bentounès: Thérapie de l'âme espaces libres.
    Paris: Albin Michel 2011
  • 2018: Cheikh Khaled Bentounès en collaboration avec Bruno Solt:
    Islam et Occident. Plaidoyer pour le vivre ensemble.

    Genève (CH) / Saint-Julien-en-Genevois(F):
    Éditions Jouvence 2018, 192 pp.

    Rezension: hier

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