Dienstag, 13. November 2012

Der Engel der Kulturen in Lüdenscheid - 9. November 2012

Ein besonderes Erinnerungs- und Mahnungsereignis fand am 9. November 2012 im südwestfälischen  Lüdenscheid statt. Der Engel der Kulturen, ein Projekt der Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten aus Burscheid, stellt ein großes Rad mit den Symbolen der drei monotheistischen Religionen dar. In der Mitte erkennt man einen Engel! Insgesamt verweilten die TeilnehmerInnen an drei Stationen , die wie ein Pilgerweg von der Vergangenheit in eine Gegenwart der Toleranz und des gegenseitigen Respekts wirkte:

1. Ort der ehemaligen Synagoge - heute Stadtbücherei.

2. In der Fußgängerzone wurde eine Bodenintarsie des Engels der Kulturen verlegt. Danach schweißte der Künstler mit Unterstützung mutiger SchülerInnen für die nächste Stadt einen neuen Ring aus. Der Bürgermeister, Vertreter der Kirchen und des Islam sprachen Frieden einfordernde Worte. Ein Schüler trug die berühmten Sätze aus der Ringparabel von Gotthold Ephraim Lessing vor - und von der gegenüberliegenden Seite leuchtete aus einem Apothekenfenster die Gestalt Friedrichs des Großen herüber, der ehrliche Leute aller Religionen einlud, sich im Lande anzusiedeln.

3. Im Rathaus ergab sich ein weiterer Höhepunkt, als Bürgermeister Dieter Dzewas Frau Hella Goldbach die Ehrennadel der Stadt Lüdenscheid überreichte - als Zeichen für ihr Engagement in der christlich-jüdischen Verständigung.
Vor kurzem wurde in der Vorhalle des Rathauses  die Ausstellung „Du gehst mich an“ eröffnet, die direkt auf die Geschichte der Juden in Lüdenscheid Bezug nimmt. Sie ist mit ihren Erinnerungstafeln zugleich ein Ort des Nachdenkens für junge und ältere Menschen.


Es war beeindruckend, wie am Gedenktag der Reichsprogromnacht ein großer Kreis von Schülern, Interessierten und Engagierten das Engel-Symbol der Toleranz durch die Stadt rollte. Und für alle Stadtbesucher möge der im Boden eingelassene Engel als Hoffnungszeichen für eine friedvolle Gesellschaft wirken.




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